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Lawinenrucksack / ABS-Rucksack – Wie kann ein Lawinenairbag Leben retten?

Wir erklären wie ein Lawinenrucksack mit einem ABS-Airbag Leben retten kann und welche Modelle wir für besonders gut erachten.

Jedes Jahr ziehen Gebirge auf der ganzen Welt Bergsteiger, Wintersportler und Naturbegeisterte in ihren Bann. Und jedes Jahr fallen Menschen der größten Gefahr in Gebirgen zum Opfer: Lawinen. Schneemassen die sich von den Hängen lösen und mit zerstörerischer Kraft ins Tal rauschen. Die Ursachen und Arten von Lawinen mögen vielfältig sein, doch die Gefahr für den Menschen ist bei jedem Abgang gleichermaßen hoch. Aufgrund von Sauerstoffmangel und Unterkühlung sinken die Überlebenschancen für Verschüttete mit jeder Minute. Daher ist es wichtig bereits im Voraus Vorkehrungen zu treffen, die eine Gelegenheit zu Selbstrettung bieten. Als besonders effektiv hat sich dabei der sogenannte Lawinenrucksack, auch ABS-Rucksack oder Lawinenairbag genannt, erwiesen.

Was ist ein Lawinenrucksack und wie funktioniert er?

Lawinenrucksack ABS-Rucksack LawinenairbagLawinenrucksäcke sind Rucksäcke, die über zwei aufblasbare Polster verfügen, die ihrem Träger, in dem Fall dass er von einer Lawine erfasst wird, zusätzlichen Auftrieb verleihen und gegen Rotation stabilisieren. Das hat den Effekt, dass der Träger nicht zu tief in der Lawine begraben wird und somit schneller von Rettungsteams gefunden werden, oder sich sogar selbst befreien kann. Diese Polster werden durch 2 Druckluftpatronen entfaltet, die sich im seitlichen Rückenbereich des Rucksacks befinden. Das Entfalten der Polster dauert 2 – 3 Sekunden nachdem der Träger das Zugsystem betätigt hat, dass sowohl an der Linken als auch an der Rechten Seiten des Trägers befestigt werden kann. Der Vorteil von zwei separaten Airbags liegt darin, dass selbst wenn eine der Kammern beschädigt wird, immer noch eine zweite aufgeblasen werden kann, die ihrem Träger Auftrieb verleiht. Da sich die beiden Lawinenairbags am Rücken des Trägers befinden, wird dieser nach Auslösung automatisch in eine Bauchlage gebracht, was die Möglichkeit zur Selbstrettung weiter erhöht, da der Träger mehr Bewegungsfreiheit hat als in Rückenlage. Dazu kommt, dass die Luftpolster in ihren Signalfarben dazu beitragen, dass der Verschüttete im weißen Schnee schneller gefunden werden kann.

Welche Sicherheit bietet ein ABS-Rucksack?

Die Frage ob ein Lawinenairbag tatsächlich Leben retten kann, ist mit Ja zu beantworten. Dennoch sollte man sich nicht allein auf die Technik verlassen. Es liegt in der Verantwortung des Trägers sicherzustellen, dass die Gaspatronen gefüllt und das Ablaufdatum noch nicht erreicht ist. Zudem muss die Auslöseeinheit regelmäßig gewartet und vor jeder Benutzung kontrolliert werden. Des Weiteren müssen zusätzliche Rettungsmaterialien mitgeführt werden. Dazu gehören ein LVS-Gerät, eine Lawinensonde und eine Lawinenschaufel. Auch auf einen Rückenprotektor sollte man nicht verzichten, da der Lawinenairbag im Nackenbereich, zu Gunsten der Beweglichkeit, keinen Schutz bietet.

Welche Eigenschaften sollte ein guter Lawinenrucksack besitzen?

Beim Kauf eines ABS-Rucksacks ist zu beachten dass die Lawinenrucksäcke in verschiedenen Größen ausfallen und je nach Material der Gaspatronen unterschiedlich schwer sind. Die Kartuschen müssen in den meisten Fällen extra gekauft werden und bestehen entweder aus Carbon oder aus Stahl. Die Carbon Kartusche kann bis zu einem halben Kilo leichter sein, schlägt dafür aber mit einem höheren Preis ins Gewicht. Die Auslöseeinheit sollte leicht zu erreichen und griffig genug sein um sie auch mit Handschuhen ohne Schwierigkeiten betätigen zu können. Bei Reisen mit dem Flugzeug müssen die Lawinenrucksäcke vorher bei der jeweiligen Airline angemeldet werden, da die Gaskartuschen in Flugzeugen als Sicherheitsrisiko gewertet werden.

Abschließend ist zu sagen, dass Träger eines Lawinenairbags, trotz des erweiterten Sicherheitsspielraums, vor jeder Tour die Gefahr eines Lawinenabganges, für sich selbst und andere, sorgfältig abschätzen sollten.

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