Schneidbrenner / Plasmaschneider Test & Ratgeber

Definition Plasmaschneider

Mit einem Plasmaschneider, auch Schneidbrenner genannt, können Sie Metallteile durch Verwendung eines Plasmas trennen, dessen Erzeugung durch einen elektrischen Lichtbogen erfolgt. Sie können sich den Begriff Plasma als den vierten Aggregatzustand vorstellen. Neben den drei bekannten Aggregatzuständen, fest, flüssig und gasförmig, definiert sich der vierte Aggregatzustand als eine weitere Überhitzung eines Gases mit der Folge eines Zerfalls des Gases in freie Elektronen und positiv geladene Atome oder Moleküle. Sie können diese geladenen Teile auch als positv geladene Ionen bezeichnen. Das durch Überhitzung ionisierte Gas hat auch noch den bekannten Namen Plasma. Ein Plasma ensteht immer dann, wenn elektrische Vorgänge einen Lichtbogen zünden.

Funktionsweise des Plasmaschneiders

Die wesentlichen Elemente des Plasmaschneiders sind Stromquelle, Massekabel, Stromzuleitung, Handstück und Druckluftzuleitung. Ein eingeschnürter Lichtbogen erzeugt einen Plasmastrahl mit hoher Temperatur (10.000 – 50.000 K) und großer Energie. Da eine Zündung des Lichtbogens zwischen der Wolframelektrode als Brennerelektrode und dem Werkstück als Anode nicht ohne weiteres möglich ist, wird durch ein Hochfrequenzzündgerät ein Hilfslichtbogen zwischen der Wolframelektrode und einer Kupferdüse entzündet. Man bezeichnet diesen Hilfslichtbogen auch noch als Pilotlichtbogen. Der Hilfslichtbogen ionisiert das in den Brenner geleitete Gas oder Gasgemisch (Ar oder Ar-H) und bildet eine elektrisch leitende Strecke zum Werkstück. Der geringe Widerstand zwischen der Wolframelektrode und dem Werkstück sorgt für eine Zündung des Lichtbogens bei einer voreingestellten Schneidstromstärke von bis zu 500 A, je nach Blechdicke. Bei einer üblichen Schneidspannung von maximal 200 V erreichen Sie damit Schneidleistungen bis zu 100 KW. Der Werkstoff wird unter Ausnutzung von Oxidationswärme durch den zugeleiteten Schneidsauerstoff durch Verbrennung abgetragen. Durch die kinetische Energie des Plasmastrahles wird Eisenoxid, welches als Verbrennungsprodukt entsteht, aus der Schnittfuge geschleudert. Daher wird der Plasmaschneider auch noch als Schneidbrenner bezeichnet.

Anwendungsgebiete des Schneidbrenners

Die Anwendung von Schneidbrennern ist an Bedingungen für die Brennschneidbarkeit geknüpft. Die Entzündungstemperatur des zu schneidenden Metalls muss unterhalb seiner Schmelztemperatur liegen. Wenn das vorgewärmte Metall seine Entzündungstemperatur erreicht hat, muss es durch den Sauerstoffstrahl auch oxidierbar sein. Die Eisenoxide müssen eine niedrigere Schmelztemperatur haben als das Metall selbst, damit sie durch den Schneidsauerstoffstrahl auch aus der Schnittfuge herausgeblasen werden können.
Die Verbrennungswärme muss groß genug sein, um die in Schneidrichtung liegenden Werkstoffbereiche durch die Vorwärmflamme schnell auf Zündtemperatur zu bringen.
Handschneidbrenner werden vorwiegend in Werkstätten und auf Baustellen eingesetzt. Als mitgeführte Ausrüstung von Technischem Hilfswerk und Feuerwehren können Handschneidbrenner auch bei Verkehrsunfällen eingesetzt werden.

Eigenschaften eines guten Plasmaschneiders

• Ein Plasmaschneider hat einen geringen Platzbedarf bei geringem Gewicht.
• Sie haben einen verhältnismäßig geringen Energieverbrauch.
• Sie können auch bei kostengünstigen Modellen eine zuverlässige Nutzbarkeit im Privatgebrauch erwarten.
• Bei Verkehrsunfällen ist der Rettungseinsatz von Plasmaschneidern im Vergleich zu anderen Schneidgeräten näher an eingeklemmten Unfallopfern möglich.
• Für Reparaturen und Spezialkonstruktionen ist ein schneller und preisgünstiger Zuschnitt von Blechen möglich.
• Sie können bei Kenntnis der Grundfertigkeiten und einiger Praxis den Plasmaschneider vielseitig einsetzen.

Unterscheidungsmerkmale: Schneidbrenner, klassisches Schweißgerät & Lötlampe

Schneidbrenner und Plasmaschneider haben gegenüber einem Schweißgerät und einer Lötlampe unterschiedliche Anwendungsbereiche. Schneidbrenner können Sie zum Trennen von Metallteilen einsetzen. Mit Schweißgeräten und Lötlampen werden zwei oder auch mehrere Metallteile zusammengefügt. Als zusätzliche Anwendungsgebiete für eine Lötlampe bieten sich Ihnen noch das Anzünden eines Grills, das Abbrennen von Farbaufträgen, sowie das Gratinieren von Speisen und das Karamellisieren von Kristallzucker an.

Unsere Empfehlungen