Schlitzfräse / Mauernutfräse Test

Bei einer Haussanierung werden in der Regel die alten Leitungen entfernt und durch neue Leitungen ersetzt. Um diese Arbeiten fachgerecht durchführen zu können, ist die Verwendung einer Schlitzfräse unbedingt erforderlich, ebenso bei einer Neuinstallation eines neuen Hauses.

Was versteht man unter einer Schlitzfräse?

Wie das Wort „Schlitz“ schon sagt, handelt es sich hierbei um ein Gerät mit zwei parallel laufenden Diamantscheiben, welche in einer gewissen Breite in der Wand einen Schlitz fräsen. Bei guten Profi-Schlitzfräsen lässt sich sowohl die Schlitzbreite, als auch die Schlitztiefe einstellen. Die Schlitze erfordern keine große Mühe und Aufwand und sind schnell in der Wand gezogen, um darin meist die Elektrokabel zu verlegen.

So kann die gesamte Wohnung oder Haus für die Kabelinstallation innerhalb kürzester Zeit mit Schlitzen versehen werden. Im Anschluss müssen dann nur noch mit einem Meißel die Mauerstücke zwischen dem Schlitz entfernt werden.

Diese Arbeiten ohne eine Mauernutfräse zu verrichten, würde nicht nur viel länger dauern, sondern wäre auch viel mühsamer und aufwendiger. Stellen Sie sich einmal vor, einen Schlitz in eine Betonwand zu ziehen? Ohne ein solches Gerät fast unmöglich!

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Sind die Schlitzfräse und Mauernutfräse identische Produkte?

In der Regel handelt es sich um zwei gleiche Produkte, die sowohl als Schlitzfräse, als auch Mauernutfräse bezeichnet werden. Beide werden zum Schlitzen verwendet, um darin Rohre und Kabel in Mauerwerk, Gipswänden und Beton zu verlegen. Hauptsächlich finden diese Fräsen auf Baustellen Verwendung, für die komplette Verlegung in Sanierungsgebäuden und Neubauten.

Bei den Fräsen handelt es sich um Spezial-Werkzeuge in unterschiedlicher Ausführung. Hochwertige Produkte besitzen ein Fräsrad. Mit diesem Rad wird auf der Wand kein Schlitz gefräst, sondern gleich ein fertiger Schlitz in die Wand hineingefräst. Das wiederum erspart ein herausbrechen der Mauerstücke aus dem Schlitz und somit auch eine große Zeitersparnis. Derartige Mauernutfräsen gibt es in unterschiedlichen Ausführungen. Mit einem Fräsrad kann nur eine begrenzte Breite gefräst werden. Die heutigen Schlitzfräsen besitzen zwei Trennscheiben. So lässt sich die Schlitzbreite variabel von 5 bis 40 mm verstellen.

Funktionsweise und Arbeitsbereich einer Mauernutfräse

Im Prinzip gestaltet sich die Funktionsweise einer Schlitzfräse oder Mauernutfräse recht einfach. Ein in der Fräse befindlicher Elektro-Motor treibt am unteren Ende zwei Trennscheiben an. Je nachdem welche Schlitzbreite damit gefräst werden soll, wird die Maschine auf die gewünschte Breite und Tiefe eingestellt.

Jetzt müssen Sie nur noch das Gerät in Betrieb setzen, an die Wand anlegen und mit dem Fräsen von Schlitzen beginnen. Gerade bei einer Altbau-Sanierung laufen die Leitungen, Wasser- und Gasrohre noch sichtbar auf der Wand lang, ebenso viele Heizungsrohre. Um hier die Sanierung auf den neuesten Stand zu bringen, werden mit der Schlitzfräse die Kabel- und Rohrschächte für die jetzt neu zu verlegenen Rohre und Kabel in die Wand geschlitzt oder gefräst.

Wie sollte eine gute Schlitzfräse beschaffen sein?

Entscheidend für die Eigenschaften einer Schlitzfräse ist unter anderem auch die Handhabung. Je nachdem wofür die Fräse gebraucht wird, gibt es Unterschiede, schon im Gewicht. Die Stärke des Motors bestimmt das Gewicht und reicht von 3,5 kg bis 10 kg. So ist die Handhabung auch von der Statur des Benutzers abhängig, was allerdings auch die Nutzung einschränkt, da der Maschine mit einem leichteren Motor schnell die Kraft für ein besonders hartes Mauerwerk fehlt.

Hinzu kommen noch ein paar wichtige Details im Bereich einer Mauerfräse hinzu.

Hierzu zählen:

• Schlitztiefe
• Schlitzbreite
• Motorleistung
• Leerlaufdrehzahl

Um normalen Anforderungen gewachsen zu sein, sollte die Stärke des Motors 1500 Watt betragen und die Leerlaufdrehzahl rund 3500 Umdrehungen / Min.

Gibt es Vorgaben zur Schlitztiefe?

Wie tief kann und sollte man mit einer Schlitzfräse fräsen? Diese Frage stellen sich bestimmt viele Anwender.

Alles was an einem Haus verändert wird, im Bereich tragender Eigenschaften, wie Decken und Wände unterliegt einer gewissen Statik. So können Sie beim Verlegen Ihrer Leitungen und Rohre nicht einfach Schlitze fräsen, welche im Nachhinein die Statik der Wand im horizontalen als auch vertikalen Bereich negativ beeinflussen. In der Norm gibt es Unterschiede zwischen horizontalen und vertikalen Schlitzen.

Wo liegen die Unterschiede zwischen vertikalen und horizontalen Schlitzen?

Horizontale Schlitze:

Bei tragenden Wänden regelt es die Norm: EN 1996-1-1. Es kann aber nicht schaden, diese Norm auch bei nichttragenden Wänden anzuwenden, um auf der sicheren Seite zu sein.
Bei den horizontalen Schlitzen entsteht ein Querschnitt über die gesamte Länge. Ein solcher Schnitt kann zum Beispiel den Ziegelquerschnitt in seiner Grundsubstanz negativ beeinflussen.

Horizontale Schlitze dürfen lediglich nur bei dickeren Wänden angewendet werden. Mit einer beschränkten Länge von 1,25 m darf die Schlitzfräsung erst ab einer Wandstärke von 15 cm vorgenommen werden. Sollte in der Wand noch eine Aussparung erfolgen, muss die Wandstärke 17 cm betragen.

Des Weiteren darf sich die Schlitzhöhe maximal nur 40 cm unter oder über der Rohrdecke befinden und auch nur an einer Wandseite. Es gibt Ausnahmen, wo Schlitze an der gegenüberliegenden Wand möglich sind. Allerdings ist hier die Schlitztiefe auf 10 mm beschränkt. Bei einem Mauerwerk von mindestens 24 cm müssen die horizontalen Schlitze mit einer beschränkten Länge zu Aussparungen und Öffnungen einen Abstand von 49 cm nachweisen.

Vertikale Schlitze:

Hierbei handelt es sich um die meist verwendeten Schlitze im vertikalen Bereich, da die meisten Leitungen auf einer Wand vertikal verlaufen. Hier darf schon mit einer Schlitzfräse bei einer Wandstärke von 12 cm Schlitze gezogen werden. Das entspricht dem normalen Standard einer nichttragenden Zwischenwand. Der Abstand zu Aussparungen und sonstigen Öffnungen ist hier mit 11,5 cm deutlich niedriger als bei den horizontalen Schlitzen.

Handelt es sich hierbei zum Beispiel um eine Außenwand mit einer Wandstärke von 24 cm, kann die Schnittbreite 12 cm und die Schnitttiefe 8 cm betragen, allerdings nur bis zu einem Meter über den Fußboden.

Die perfekte Arbeitsweise mit einer Mauernutfräse

Im Prinzip handelt es sich hier um ein Werkzeug ähnlich einer Bohrmaschine oder einem Bohrhammer. Wie bei allen Werkzeugen ist auch hier der Einsatz unterschiedlich zu handhaben. Es gibt Profi-Mauernutfräsen mit einem Gewicht bis zu 10 kg und ebenso Modelle für den Hausgebrauch mit einem Gewicht ab 3,5 kg. Wenn Sie den Einsatz nicht professionell planen, reicht eine leichte Standard-Schlitzfräse vollkommen aus.

Sie fassen die Fräse mit beiden Händen sicher an den Griffen und stellen sich dicht an die Wand. Die Trennscheiben sind bereits vormontiert. Befinden Sie sich in der richtigen Position zur Wand, müssen Sie nur noch den Einschalter betätigen und die Schlitzfräse beginnt im Leerlauf zu arbeiten. Jetzt drücken Sie die Trennscheiben der Fräse langsam in die Wand. Sind die Trennscheiben im Mauerwerk verschwunden, können Sie die Fräse in die gewünschte Richtung bewegen.

Je nach Schlitzanordnung können Sie die Zugkraft zum Körper ziehen oder vom Körper wegbewegen. Nach Vollendung der Schlitzfräsung ziehen Sie die Fräse aus dem Mauerwerk. Jetzt müssen Sie lediglich noch mit einem Hammer und Meißel das Mauerwerk zwischen den Schlitzen entfernen.

Empfiehlt sich ein externer Sauger für die Mauerschlitzfräse?

Die Fräsarbeiten am Mauerwerk verursachen sehr viel Schmutz und Staub. Der Staubbeutel an der Schlitzfräse reicht kaum bei einer Wand aus. Aus diesem Grund ist ein elektrischer externer Sauger für diese Arbeiten mehr als angebracht und notwendig. Es gibt sogar bei einem Sauger Vorgaben der BG Bau. Nach diesen Vorgaben muss es sogar ein Sauger mit der Staubklasse M sein. Eine automatische Filterreinigung (AFC) für den Sauger ist ebenfalls wichtig. Da Sauger nicht gleich Sauger ist, sollte dieser mindestens ein Fassungsvermögen von 12 Litern aufweisen und eine Leistung von 1000 Watt beinhalten.

Welche Sauger-Hersteller sind hier nennenswert?

Drei sehr gute Sauger profilieren sich hier im Ranking.

• Kärcher Mehrzwecksauger WD 3 Premium. Der Sauger verfügt über einen 1000 Watt Motor, einem 17 Liter Tank, sowie einem Anschlusskabel von 4 m. Preis: 69.99 €
• Einhell TC-VC 18125 mit einer Leistung von 1250 Watt, Edelstahlbehälter. Preis>: 37,62 €
• Syntrax Chef Cleaner VC 2000 Watt – 20 Liter, 5 m Kabel. Preis: 79,99 €

Es sollte hier also keine Frage des Preises sein. Diese Anschaffung lohnt sich allemal für jegliche Schlitzfräsarbeiten.

Welche Schlitzfräsen sind empfehlenswert?

Auch hier sind drei Mauernutfräsen hervorzuheben, einen Überblick unserer Favoriten finden Sie in der Empfehlungstabelle:

• Einhell TH-MA 1300. Eine sehr gute und preiswerte Fräse für den Gelegenheitsnutzer. 82 €
• Bosch Professional GNF 35 CA. Eine Profi Schlitzfräse mit guter Ausstattung. 455 €
• Güde MD 1700. Eine gute Fräse für Hobby-Nutzer mit einem günstigen Preis und guten Service. 79 €

Fazit

Wer auch immer sein Haus modernisieren möchte, um neue Leitungen und Rohre unter Putz zu verlegen, kann auf eine Schlitzfräse nicht verzichten. Eine Renovierung läuft nur schleppend, wenn es an dem richtigen Werkzeug fehlt. Mit einer Mauernutfräse inklusive einem externen Sauger ist der Nutzer sehr gut beraten. Die Kosten sind erschwinglich und die Arbeitseinsparung enorm. Wer möchte schon eine längere Zeit auf sein Haus verzichten.

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