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Ein Wurmkomposter wandelt Biomüll in qualitativ hochwertigen Humus um durch Kompostwürmer. Andere bekannte Begriffe sind Vermikomposter, Wurmkiste oder Wurmfarm. Diese Art der Kompostierung hat in den letzten Jahren stark an Beliebtheit gewonnen, da sie sehr flexibel einsetzbar ist und selbst ohne Garten drinnen funktioniert. Im Wurmkomposter werden Essensabfälle in besonders nährstoffreichen Humus umgewandelt und abhängig von der Bauart kann zusätzlich Wurmtee als Pflanzendünger gewonnen werden. Beides sind sehr nützliche Stoffe sowohl für Nutz- als auch für Zierpflanzen.
Wurmkisten sind entweder vertikal in Ebenen aufgebaut oder als Zweifächersystem. Der Wurmhumus sammelt sich immer unten, darunter kann sich ggf. ein Ablauf oder Auffangbehälter für Wurmtee befinden. Je nach Bauweise wird Humus entweder in der untersten Etage entnommen oder auf einer der Seiten. Weitergefüttert wird von oben bzw. auf der anderen Seite.
Eine Wurmkiste kann drinnen oder draußen betrieben werden, da sie bei richtigem Betrieb kaum Gerüche erzeugt. Die Funktion der Wurmfarm ist abhängig von der Temperatur, draußen muss eine Winterpause eingeplant werden, während drinnen ganzjährig Humus produziert wird. Man kann auch einen mobilen Wurmkomposter nutzen, der in der kalten Jahreszeit in Haus oder Garage umzieht. In jedem Fall ist darauf zu achten, dass dieser nicht direkt in der Sonne steht oder in Räumen die sich stark aufheizen. Denn zu viel Hitze belastet die Kompostwürmer und kann zum Tod führen. Ideal ist ein Temperaturbereich von 15 bis 25 °C, unter 10 °C stellen die Tiere die Arbeit ein.
Bei der Fütterung im Wurmkomposter gibt es ein paar Punkte zu beachten. Milch, Fleisch, Fisch, Zitrusfrüchte/-schalen, Knoblauch und alle Arten Zwiebeln beispielsweise sind schlecht für die Tiere. Dagegen kann zu jeder Mahlzeit ein Drittel Papierschnipsel (kein Hochglanz oder bunt bedruckt) zugegeben werden. Der Rest der Fütterung sollte überwiegend aus ungekochten Obst- und Gemüseabfällen bestehen und etwas Mineral Mix bzw. Kalk. Teebeutel ohne Klammer und Kaffeesatz mit Filter gehen ebenfalls immer, aber richtig gekochtes Essen darf nur gelegentlich mit in die Wurmkiste. Das gilt auch für eine einseitige Ernährung. Immer dasselbe schadet der Population in der Wurmkiste und sollte vermieden werden. Hin und wieder ist eine große Menge ein und desselben Abfalls völlig in Ordnung.
Bei der Auswahl der Bewohner gibt es drei Arten von Kompostwürmern, die sich für Wurmkisten eignen: Eisenia fetida, Eisenia andrei und Dendrobaena veneta. Anfangs kann eine Mischung aller drei Arten eingesetzt werden, es wird sich dann die Art durchsetzen, die sich mit dem Nahrungsangebot am besten vermehrt. Wer die Würmer zusätzlich zum Angeln nutzen will, sollte allerdings Dendrobaena veneta verwenden.
Als Erstbesatz sollte man etwa 500 g bzw ca 1000 Würmer nehmen, diese sollten eine Mischung aus jungen und alten sein, damit die Population auch überlebensfähig ist. Die Startpopulation kann man in einem Fachhandel kaufen, online bestellen oder von anderen Wurmfarmern bekommen.
Wurmhumus wird vollständig aerob kompostiert, dadurch entstehen keine unangenehmen Gerüche wie bei der anaeroben Heißrotte im herkömmlichen Komposter. Stattdessen wandert der Wurmhumus mehrfach durch den Magen der Würmer. Dadurch entsteht eine sehr hohe Dichte an Nährstoffen, der Humus bleibt aber locker und riecht meist angenehm nach Waldboden.
Was mache ich mit meinem Wurmkomposter im Winter? Diese Frage stellen sich viele Anfänger. Da die Kompostwürmer bei einer Temperatur zwischen 15 und 25 Grad am aktivsten sind und bei weniger als 10 Grad ihre Bewegungsfähigkeit stark abnimmt sollte man auch in der kalten Jahreszeit dafür sorgen, dass die Wurmfarm schön warm gehalten wird. Sollten Sie diese im Haus aufbewahren so können Sie beruhigt sein. Hier fällt die Temperatur eigentlich nie unter 15 Grad, da das auch für uns Menschen sonst zu kalt wäre. Möchten Sie Ihre Farm jedoch draußen aufstellen so sollten Sie darauf achten, dass diese nicht komplett im Freien steht. In einem Geräteschuppen, der Garage oder an der Südwand des Hauses sind die besten Orte um den Komposter trotzdem relativ windstill aufzustellen und den Kompostwürmern unnötige Kälte zu ersparen.
Darüber hinaus sollten Sie eine Isolierung hinzufügen. Dies kann zum Beispiel eine alte Decke sein. Einige Löcher sollten trotzdem vorhanden sein, damit die fleißigen kleinen Kerlchen weiter arbeiten können und noch genug Sauerstoff bekommen.
Modellname | Link zum Modell | Besonderheiten |
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Urbalive Wurmkomposter |
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Hungry Bin Wurmkomposter |
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Wormcafé Komposter |
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vidaXL Wurmfarm |
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Kompostwürmer im Eimer |
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